Hochzeit auf ruandisch

am 22. Dezember 2010 in Erlebnisse, Wissen | 4 Kommentare

Es ist so eine Art Klischee. Jeder Freiwillige, der versucht einen halbwegs seriösen Blog zu verfassen muss es mal gemacht haben: an einer Hochzeit mit Landesgepflogenheiten teilnehmen und dann darüber berichten.
Vielleicht war es bei uns (Moritz und mir) sogar ein bisschen anders, weil wir nicht nur eingeladen waren, sondern auch halfen und „zum erweiterten Familienkreis“ gehörten – der Bräutigam war der Bruder unseres Mitbewohners und Freundes Dominique.

Jetzt ist so eine ruandische Hochzeit ziemlich aufwändig. Schnell in die Kirche und danach in einen feierwürdigen Saal und sich die Birne blau saufen die Vermählung mit Schmaus und Trank genießen (Anm.: nachträglich geändert), das ist doch eher deutsch. Hier in Ruanda stehen Tradition, Moderne und vorchristliche Kultur sehr nah aneinander. Mein zweiter Eindruck war auch, dass hier jede Hochzeit gleich abläuft – denn jeder wusste Bescheid, was in diesem Hick-Hack als nächstes zu tun ist. Aber lasst mich erstmal beschreiben, was so ablief.

Freitagsabends traf sich die ganze Familie um den darauf folgenden Tag zu planen und zu besprechen. Ich war ein bisschen verwundert, dass so etwas wie ein Zeitplan erst am Vortag erstellt wird… aber auch dieses Meeting fing mit eineinhalb Stunden Verspätung an; ich hatte ja mal über Zeit geschrieben. Pünktlichkeit bei einer Hochzeit: unwichtig. (mehr …)

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…und das sprechende Klavier.

am 31. Juli 2010 in Video, Vorbereitung | 1 Kommentar

Ich spiele seit der 2. Klasse Klavier. Mal mehr, mal weniger, mal mit Leidenschaft, mal mit Motivation, manchmal auch gar nicht. Ich war nie ein Talent, aber sicher auch nicht der Unbegabteste. Vielleicht hätte ich etwas mehr Fleiß gebraucht. Egal. Ich werde mein Klavier vermissen. Das ist mir die letzten Tage bewusst geworden.

Liebe Frau K., ich bin mir sicher, dass sie das hier auch lesen werden. Sie sind hiermit natürlich auch gemeint. Woher der Titel kommt, können sie sich ja denken.

Ich werde keinen seelischen Schaden erleiden, wenn ich in Ruanda keinen Klavier-Ersatz finde – aber ein Ersatzgerät im Land der Tausend Hügel wäre schon eine Freude 🙂

Für die Tage, in denen ich mein Klavier vermisse, habe ich mir selber eine Aufnahme erstellt. Euren Voyeurismus stillend, will ich euch dieses Video nicht vorenthalten. Viel Spaß mit der Improvisation.

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