4 Länder für den Frieden

am 30. März 2011 in Erlebnisse, Fotos, Meinung | 2 Kommentare

Liebe Fangemeinde des Blogs, liebe einfachen Mitleser.

alle 4C4P Teilnehmer + Teamer

alle 4C4P Teilnehmer + Teamer

Seit fast zwei Wochen schiebe ich diesen Artikel jetzt schon vor mir her, weil ich erstmal über etwas anderes schreiben wollte. Es gibt eigentlich gar nicht viel über das Event „4 Countries 4 Peace“ zu berichten, aber immerhin schöne Bilder.

Am 17. und 18. März hatten wir hier volles Haus im Maison des Jeunes Kimisagara. Parallel zu üblichen Hochzeiten und Konzertveranstaltungen, wurde auf dem Fußballgelände des MJK das „4 Countries 4 Peace“ Event ausgetragen. Ausgerufen vom Auswärtigen Amt in Partnerschaft mit dem DFB war die hiesige Organisation Esperance der lokale Partner der Veranstaltung.

Jeweils 2 Teams aus Uganda, Burundi, dem Kongo und Ruanda traten im „Football Amahoro“ (Friedensfußball) gegeneinander an. Die Teams bestehen aus drei Mädchen und drei Jungs. Nur die Mädchen (mehr …)

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Das OLPC-Projekt in Ruanda

am 21. März 2011 in Erlebnisse, Fotos, Meinung, Politik, Wissen | 2 Kommentare

Fünf Tage lang war ich im Rahmen eines Projektaustausches innerhalb des DED / der GIZ in Byimana und habe dort Anfang März eine Woche lang mit David an einer Primarschule unterrichtet. Die dort stationierten Freiwilligen unterrichten ausschließlich an den OLPCs, die One-Laptop-Per-Child-Laptops oder auch als 100-Dollar-Laptops bekannt. Auch wenn Byimana ein schönes Städtchen (Dorf) ist, versuche ich mich in diesem Artikel auf die Laptops zu konzentrieren:

wasserdichte Tastatur

Wo geht's hin? Links oder rechts?

Eigentlich fängt dieser Blogeintrag schon viel früher an. Es muss das Jahr 2006 gewesen sein, in dem die erste Pressemitteilung das Netz durchströmte, dass man einen 100-Dollar-Laptop, speziell für Kinder und Schulen, entwickeln wolle. Unglaublich schnell war ich fasziniert, las mir ein unglaublich breites Wissen über diese gesamte Rechnerreihe an und fing sogar an die Software in einem Emulator zu testen und Testberichte auf dem Wiki des OLPC-Projektes auszufüllen. Keine große Arbeit, aber es zeigt, wie enthusiastisch ich damals war.

Unterm Strich wurde das Ziel des unter-100-Dollar-Laptops leider bis heute nicht erfüllt, aber der Laptop ist erschwinglich (129 Dollar?) und er leistet einiges.

(mehr …)

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Berggorillas – Fosseys Erben

am 3. März 2011 in Erlebnisse, Fotos | 3 Kommentare

Ich habe sie gesehen: die berühmten Berggorillas in Ruanda. Berühmt geworden durch Diane Fossey, die sie erforschte und bis auf den eigenen Tod verteidigte.

Ich bekenne mich dazu, dass ich sie mir nur anschaute, weil man es mir empfahl und weil es zu Ruanda irgendwie „dazugehört“. Ich war ein schlechter Tourist; ich hatte nicht mal Gorillas im Nebel geguckt (eng.: gorillas in the mist). Aber es war die richtige Entscheidung. Immerhin zahlt man als foreign resident nur den halben Preis, also 250 Dollar.

Zusammen mit Tobi, Mitfreiwilliger in meinem Zentrum, ging es am Vorabend nach Ruhengeri, wo wir bei Freunden die Nacht über schliefen. Am frühen Morgen, die Hähne schnarchten noch, rappelten wir uns behutsam aus dem Bett, steckten uns eine Banane in den Magen und machten uns auf den Weg.

Mit zwei der kleinen, praktischen Verkehrsmittel ging es dann zur Hauptstation, wo sich die Horde der, überwiegend, Ausländer versammelt.

Wir wurden der Agasheke-Gruppe zugewiesen (stimmt das so?), was (sehr) frei übersetzt so viel heißt wie: spezielle Gruppe. Die Besonderheit bei uns war, dass es nur einen Silberrücken gab. Normal sind eher zwei, drei oder vier.

Von der Hauptstation ging es dann mit dem Auto zum Parkeingang. Wer kein Fahrzeug hat, kann sich einfach von den Mitbesuchern mitnehmen lassen.

Im Volcanoes National Park gibt es insgesamt 16 Gorilla-Gruppen. 8 sind an Besucher gewöhnt, weitere 8 dienen Forschungszwecken und sind „wild“.

Agashya, 14, Silberrücken und 210-Kilogramm-Koloss hat 12 Frauen und nur eigene Kinder in der Gruppe. Die Gruppe war erfrischend jung. Für unsere Mit-Touristen, die sich alle für mindestens zwei oder drei Tage bei den Gorillas eingebucht hatten, war diese Gruppe ein Highlight, denn sie war sehr dynamisch und nicht nur mit Fressen beschäftigt. Wir hatten also Glück gehabt. Aber nach einer Stunde war das Glück auch erstmal wieder vorbei.
Error: the communication with Picasa Web Albums didn’t go as expected. Here’s what Picasa Web Albums said:





Error 404 (Not Found)!!1

404. That’s an error.

The requested URL /data/feed/api/user/henrikrwanda/album/UghUghSilverback?kind=photo was not found on this server. That’s all we know.

Haben sie schon gewusst, dass… (mehr …)

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Ans Ziel kommen sie alle

am 13. Februar 2011 in Erlebnisse, Wissen | 1 Kommentar

Zwei Wochen war meine Mutter in Ruanda und ich glaube, es hat ihr gefallen. Sie weiß jetzt vielleicht in bisschen besser wie und wo ich lebe und gleichzeitig konnten wir natürlich auch die touristischen Vorzüge des Landes ein bisschen genießen.

Dass ausgerechnet unser letzter Trip in den Nyungwe Regenwald für den Titel herhalten musste, damit hatte ich nicht gerechnet. Gehört hatte ich die Aussage  – „ans Ziel kommen sie alle“ – von einem Nicht-Ruander, der in Ruanda seit längerem lebt. Nicht so wichtig.

Um die Dramaturgie unseres Trips ein bisschen zu strukturieren berichte ich im Folgenden von P1 bis Punendlich:

P1

Es ist zwei Monate vor Tripbeginn. Gerade habe ich mit meiner Mutter telefoniert, wir legen fest, dass wir in den Nyungwe fahren. Ein Bekannter gibt mir noch am selben Tag den Tipp möglichst früh das Gisukura Guest House zu buchen, da selbiges gerne voll ist. Er gibt mir die Nummer, ich rufe an und buche ein Doppelzimmer für mich und meine Mutter.

P1.1

Es ist Januar, ich rufe im Gisukura Guest House an und lasse mir die Reservierung nochmal bestätigen. Gleichzeitig erhalte ich die Nummer vom Staffmanager (oder so) des Nyungwe Rain Forest, falls man Probleme hat.

P2

Es ist Freitag, meine Mutter ist schon seit 8 Tagen zu Besuch. Bei Sotra Tours kaufen wir zwei Tickets von Kigali Richtung Cyangugu für 6 Uhr am nächsten Morgen. (Kosten: 4500 RWF pro Kopf)

P3

Selber Tag. Wir wollen planen wieviel Geld wir brauchen und wie viel zu Essen wir mitnehmen müssen. Ich rufe im Gisukura Guest House an, erinnere, dass wir morgen kommen (die Reservierung ist eingetragen) und frage nach, was das Doppelzimmer die Nacht denn kostet. Vielen Dank für die Auskunft.

P4

Ich habe vergessen nach dem Essen zu fragen und rufe erneut an. „Vous êtes Henry, encore une fois?“ Jaja, genau. Kann man bei ihnen essen. „Oui, biensûr. – Aber wir haben ein Problem. Ihre Reservierung ist da, aber wir haben keine Zimmer mehr. Sie können nur von Sonntag auf Montag kommen.“ Alternativen hat er nicht. Vorzuschlagen wir könnten doch campen, finde ich dreist, weil er uns nicht mal eins leihen könnte.

Ich so: +#$%&/()!!! und leg auf. Verdammt, warum haben wir schon die Tickets gekauft?

P5

Wir überlegen, ob wir es bleiben lassen sollen.

P6

Wir gehen ins ORTPN, das Touristencenter Kigalis. Ich erkläre der Frau am Schalter das Problem. „This is bad news.“ Kennen sie irgendwelche Alternativen? „No. But wait, I will call someone.“ Sie ruft nochmal im Gisukura Guest House an, welches natürlich keine Betten mehr hat. Das wars, mehr darf man vom Touristencenter leider nicht erwarten.

P7

Wir treffen ein altes, kanadisches Ehepaar, dass sich mit einem ähnlichen Problem wie wir rumschlägt, nur dass sie den Trip zwei Tage später machen wollten.

P8

Dane ruft mich an. Ohne zu hören, was er eigentlich will, schildere ich ihm meine Situation. „Aber es gibt doch das KCCEM!“ Bitte was? Das kennt hier doch keiner. Das Kitabi College for Conservation and Ecological Management gehört zwar zum Nyungwe, aber niemand rückte im ORTPN damit heraus. Im KCCEM gibt es noch Plätze, alles kein Problem.

P9

Ich rufe den Staffmanager an, welcher mir klarmacht, dass wir jetzt am besten nach Uwinka statt nach Gisukura fahren, weil wir nachmittags wieder aus dem Park mit dem letzten Bus heraus fahren müssen. Die Bustickets können wir also noch benutzen und müssen später  noch welche dazu kaufen.

P10

6 Uhr morgens, wir steigen in den Bus. Es verzögert sich schon um dreißig Minuten. Dreißig Minuten, die wir weniger wandern können.

P11

Wir haben den ersten Kilometer hinter uns, als der Bus gegen 7 Uhr an einer Tankstelle anhält. Alle Mann raus, Reifen wechseln.

P12

7.30 Uhr, immer noch in Kigali. Der Ersatzreifen war wohl auch nicht so der Hit.

P13

8 Uhr, in Kigali, wo sonst. Alter Reifen wieder drauf, es geht los. 😀

P14

Kurz vor zwölf, wir erreichen die Uwinka Station. Wir haben noch dreieinhalb Stunden Zeit, bis wir den Bus zurück nehmen können. Perfekt, es gibt drei-Stunden-Wanderungen.

P15

Sorry, we have no guides at the moment. (Mein Hirn erinnert sich so: „Nein, sie brauchen keine Guides buchen, wir haben immer genug…“)

P16

12:15 Uhr, wir kriegen doch noch einen Guide. Die Tour schaffen wir in 2:45 h, wir sind noch in der Zeit. Leider ist unser Guide weder in Flora noch Fauna wirklich belesen…

P17

Wir kriegen den letzten Bus. Keine Probleme. Wohlbehalten kommen wir im wundervollen KCCEM an. Es gibt Zimmer, Essen usw.

P18

Selber Tag. Am nächsten Morgen möchten wir wieder in den Nyungwe hineinfahren. Die ersten Busse kommen aber viel zu spät, deswegen erfragen wir uns die Nummern von zwei Moto-Taxis, die uns früh morgens für ein ordentliches Geld dort hinfahren.

P19

Ein Bekannter fährt abends mit seinem Auto im KCCEM vor. Eigentlich wollte er mit seinem Bruder, der zu Besuch ist, nach Uganda, aber sein Reisepass lag noch in der Botschaft, also hatten sie sich spontan für zwei Tage im Nyungwe entschieden.

P20

Ich sage den Motos ab. Meine Mutter macht drei Kreuze.

P21

Nächster Tag, wir kommen wieder in Uwinka an und wollen (wie mir der Staffmanager empfahl) schon morgens, also 8:30 Uhr, die Rücktickets nach Kigali buchen. Der dafür zuständige Guide hat kein Handy-Guthaben mehr.

P22

Ich gebe ihm mein Handy. Impala Tours hat keine Tickets mehr. Nicht um 9, 10, 11, …, 16 Uhr; alles ausgebucht.

P23

Ein Blitzgedanke, es gibt doch Sotra Tours: der Guide ruft, nachdem ich ihm die Nummer dafür gebe, auch dort für mich an. Die haben noch Plätze um 15:30 Uhr, wollen aber nicht das Geld erst im Nyungwe erhalten, sondern da, wo der Bus los fährt: Cyangugu. Der zuständige Guide erklärt, dass er das Geld dort nicht hinschicken kann.

P24

Ich rufe den Staffmanager an. „Ist doch kein Problem, sag dem Guide in Uwinka, er soll das Geld nach Cyangugu schicken.“

P25

Der Guide sagt mir, er wisse nicht wie.

P26

Ich wieder mit dem Staffmanager. „Let me call Sotra.“

P27

In der Zwischenzeit hat sich jemand die letzten beiden Tickets für 15.3o Uhr bei Sotra gekauft. Wir sind gerade beim Aufbruch für einen 6-Stunden-Trip. Da erfahre ich das noch kurz. Beinahe wäre das Handynetz schon weg gewesen.

P28

Wir haben einen sehr erfahrenen Guide. Nach all dem Hick-hack empfiehlt er mir ruhig zu bleiben. Wir machen den Trip einfach was schneller, dann können wir danach per Anhalter aus dem Nyungwe kommen…

P29

Wir machen den 6-Stunden-Trip in 4,5. Kurz vorm Ziel weist mich mein Bekannter darauf hin, dass er und sein Bruder sich entschieden haben, dass ein Tag Nyungwe genug war und sie jetzt nach Kibuye fahren. Sie müssen über Butare fahren, dort gibt es Busse en masse.

P30

Wir sind in Butare, kriegen einen Bus und kommen heil in Kigali an.

Glaubt ihr, ich hätte diese Geschichte geglaubt, bevor ich diesen Trip gemacht hätte?

Als Erkenntnis bleiben mir: der Staffmanager ist trotz allem sehr kompetent. Tickets nach Cyangugu immer im Voraus und sofort in beide Richtungen kaufen. Und immer hoffen, dass wieder das Unerwartete passiert…

Fotos von Nyungwe und der zweiten Woche von Henriks Mama folgen morgen.

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Eine kleine Sonntagsgeschichte

am 23. Januar 2011 in Erlebnisse, Rwandaview | 0 Kommentare

Hallo, mein Name ist Emanuel. Ich bin 9 Jahre alt. Ich wohne in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda. Ich lebe hier in Nyamirambo, dem muslimischen Stadtteil. Hinter dem Sun City Hotel ist mein Reich. Am liebsten spiele ich Fußball auf dem Grundstück unserer Nachbarn oder wir machen kleine Streiche. Wir, das sind meine besten drei Freunde: Eric, Jean-Baptiste und Paul, den wir immer nur P nennen.

Wenn wir mal nicht auf Pauls Schaukel schaukeln oder unsere kleinen (und manchmal sogar die großen!) Schwestern ärgern, dann machen wir den Hund unserer Nachbarn verrückt. Er mag es überhaupt nicht, wenn wir an das Tor des Grundstücks klopfen oder Seile darunter her rutschen lassen. Wenn er dann so richtig wütend ist, gehen wir auf die andere Außenseite des Grundstücks, wo man auf das Grundstück ein bisschen runter gucken kann, und dann rufen wir den Namen des Hundes: „Boxe“. (mehr …)

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