Ich, Henrik, der Autor dieses Blogs, mache ein weltwärts-Jahr in Kigali, Ruanda. Seit dem 12. August arbeite ich im Computerraum des Maison des Jeunes Kimisagara...
Liebe Fangemeinde des Blogs, liebe einfachen Mitleser.
alle 4C4P Teilnehmer + Teamer
Seit fast zwei Wochen schiebe ich diesen Artikel jetzt schon vor mir her, weil ich erstmal über etwas anderes schreiben wollte. Es gibt eigentlich gar nicht viel über das Event „4 Countries 4 Peace“ zu berichten, aber immerhin schöne Bilder.
Am 17. und 18. März hatten wir hier volles Haus im Maison des Jeunes Kimisagara. Parallel zu üblichen Hochzeiten und Konzertveranstaltungen, wurde auf dem Fußballgelände des MJK das „4 Countries 4 Peace“ Event ausgetragen. Ausgerufen vom Auswärtigen Amt in Partnerschaft mit dem DFB war die hiesige Organisation Esperance der lokale Partner der Veranstaltung.
Jeweils 2 Teams aus Uganda, Burundi, dem Kongo und Ruanda traten im „Football Amahoro“ (Friedensfußball) gegeneinander an. Die Teams bestehen aus drei Mädchen und drei Jungs. Nur die Mädchen (mehr …)
Was schon seit längerem auf meiner To-Do-Liste steht, das sollte doch im neuen Jahr endlich mal erledigt werden. Die Frage und die Antwort darauf, wo ich hier eigentlich arbeite. Nicht alles lief hier direkt so, wie ich damit hätte zufrieden sein können, somit scheute ich mich anfangs immer über das Maison des Jeunes zu berichten. Aus Angst ich würde über Dinge schreiben, die ich im Nachhinein bereuen würde, weil es zu sehr die negativen Seiten hätte beleuchten können, begrüße ich euch jetzt im neuen Jahr (alles Gute nach Deutschland) und werde mich mal an das Maison des Jeunes begeben.
Jetzt gibt es aktuell noch ein neues Problem. Während sich meine Entsendeorganisation, der DED, im neuen Jahr mit der GTZ und InWent zusammengeschlossen hat und sich jetzt GiZ nennt (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), hat sich auch im Maison des Jeunes etwas verändert. Die Gebäudestruktur des MJK gehörte schon immer dem Ministerium für Jugend und Sport, die Verwaltung überließ man allerdings dem „Forum des Jeunes Giramahoro“, wie sich auch noch auf dem Schild nachlesen lässt. Seit dem 1. Januar liegt die Verwaltung wieder bei der Regierung, was die Zukunft des MJKs noch etwas trüber erscheinen lässt. Weiter geht es auf jeden Fall – die Frage lautet noch: „Wie?“.
Aber jetzt zur Idee des Ganzen:
Das Maison des Jeunes Kimisagara ist ein öffentlicher Raum, der besonders Freizeitbeschäftigung für die umliegende Jugend bieten soll. Kimisagara und die umliegenden Viertel sind die wahrscheinlich ärmsten Kigalis. Auf dem Grundstück befinden sich ein Fußball- und Basketballplatz (gepflastert), eine Turnhalle (lackierter Betonboden), eine riesige Aula (3000 Stehplätze), eine Konferenzsaal, mehrere Aufbewahrungsräume, (m)ein Informatiksaal, sowie ungefähr 10 Büros für die verschiedenen Organisationen hier vor Ort. Vor dem Eingangstor befindet sich dann noch der Fußballplatz aus Asche, der also jederzeit offen ist.
Das Sport- und Freizeitangebot im Maison des Jeunes hängt zu großen Teilen davon ab, was die jeweiligen Organisationen anbieten. Größte Organisation ist hier ganz klar „Esperance“, ein Fußballverein, der sich mittlerweile auch dem Breitensport widmet. Auch mit Hilfe von zwei der derzeit vier deutschen Freiwilligen (nächstes Jahr wird es nur einen Freiwilligen hier geben), gibt es hier Fußball, Futsal (Fußball in der Halle mit besonderen Regeln), Basketball, Tischtennis, Fußballtheater und viele andere kleine Geschichten, beispielsweise auch AIDS-Aufklärung usw.
Dann gibt es hier ADAP – Anti Drug Association Path – mit dem man Jugendliche vor dem Drogenkonsum bewahren will. Außerdem HEZA, ein Jugendradio für den Frieden. Es gibt hier eine Rechtsberatung und Rechtsaufklärung.
Nebenbei kicken hier auch viele Leute in ihrer Freizeit. Zum Beispiel (sehr unregelmäßig) die Handballer, kleine Kinder, große Kinder und Erwachsene spielen Fußball. In der Turnhalle werden Aerobic-Kurse angeboten, die Aula wird sehr häufig gemietet. Vor allem für Hochzeiten und Hip-Hop-Konzerte. Nicht zu vergessen seien auch die Karateka und die Turner, sowie die beiden Bands die hier auch ab und zu mal üben.
Nicht alles, was hier angeboten wird, ist kostenlos, aber das meiste wird versucht kostenlos zu halten. Die Aerobic-Kurse werden aber zum Beispiel professionell angeboten und kosten Geld. Genauso kostet die Fremdnutzung der Hallen und Säle ebenfalls Geld, denn irgendwie müssen Strom, Wasser etc. ja auch bezahlt werden.
Interessant ist aber auch, dass niemand eigentlich in einem Satz knackig umschreiben könnte, was das Maison des Jeunes eigentlich ist. Für die meisten gab es das „halt schon immer“ und eine Liste mit allen angebotenen Programmen sucht man hier vergeblich. Ein bisschen ist es das Zwischending aus Selbstläufer und Verwaltung.
Und irgendwo dazwischen stehe ich.
Meine Aufgaben innerhalb des Maison des Jeunes beziehen sich auf die Verwaltung und Instandhaltung des Netzwerkes, sodass alle ins Internet können und die Drucker usw. funktionieren. Desweiteren versorge ich die Homepage des MJK mit Informationen (solange man sie mir denn einreicht). Und schlussendlich habe ich seit dem neuen Jahr meinen eigenen „erweiterten“ Computerkurs für Sekundarschüler. Für Sekundarschüler umsonst – weil sie eh schon für ihre Bildung bezahlen – und das Ganze mit dem Segen aller Beteiligten. Das hat lange gedauert…
Und worauf ich mich besonders freue ist die Zusammenarbeit mit ADAP, die ein Projekt aufziehen wollen, in dem Drogenprävention nicht nur mit Abschreckung, sondern vor allem mit Aufklärung zu tun haben soll – ohne, dass die Kids einschlafen. Es gibt Anfragen von der Polizei für ein solches Programm. Ich bin echt mal gespannt.
Ab Montag bin ich übrigens auf meinem Zwischenseminar. In 5 Tagen, bin ich hier 5 Monate. Uff…
Error: the communication with Picasa Web Albums didn’t go as expected. Here’s what Picasa Web Albums said:
Error 404 (Not Found)!!1
404. That’s an error.
The requested URL /data/feed/api/user/henrikrwanda/album/MeinArbeitsplatzDasMaisonDesJeunesKimisagara?kind=photo was not found on this server. That’s all we know.
Es juckt mich schon seit langem etwas über meinen Alltag zu schreiben. Nur kann man einen Monat nach Ankunft über seinen „Alltag“ schreiben, zwei Monate, drei Monate? Hoppsala, heute ist mein 99. Tag in Ruanda, morgen wir mein 100. sein. Endlich ein Argument für so einen Artikel. Übrigens der vorerst letzte ohne Kamera – heute treffe ich meine Tante, die bis Montag in Kigali bleibt und mir freundlicherweise eine neue Kamera mitgebracht hat.
Wie sonst auch üblich fängt mein Tag am Morgen an. So gegen 7:30 Uhr klingelt mein Wecker, den ich dann noch zwei- dreimal Schlummern lasse, bevor ich mich aufraffe aufzustehen. Seit einem Monat beginne ich jeden morgen dann erstmal mit ein paar Liegestütze etc. – das bringt Bewegung in den Morgen. Ich wasche mich (und freue mich jedesmal, wenn das Wasser funktioniert), ziehe mich um und gehe 10 Meter vors Haus, wo sich zwei Alimentationen, in denen wir immer unser Brot kaufen. 10 Weißbrote für 500 ist schon sehr günstig. Das Brotholen macht natürlich auch Moritz immer mal wieder.
Zum Frühstücks gibt es wirklich sehr leckeren Honig und sehr leckere Marmelade aus Ruanda. Dabei lese ich meistens SpiegelONLINE auf meinem Handy… irgendeinen Zeitungsersatz braucht man ja.
So gegen 8:40h versuche ich immer das Haus zu verlassen. Ich gehe aus der Tür. Irgendein kleiner Fratz ruft dann immer meinen Namen, beziehungsweise er versucht es. „Momo“ – nein, bin ich ich nicht – „Dawide“ – nein, das war doch mein Vorgänger – „Umuzungu“ – hallo?! – „Eric“ – ja fast! – „Hennelike“ – ahhhh. „Mwaramutse!“. Die Ausprache, die lass ich ihm mal. Ich gehe links die Straße runter (mehr …)
Letztes Wochenende war Zeitumstellung in Deutschland. Wir sind Deutschland also täglich eine Stunde voraus – zumindestens zeitlich betrachtet. Eine Gelegenheit mal etwas über Zeit hier zu berichten.
meine Zeit
Am heutigen Tag bin ich exakt 84 Tage in Ruanda. Mein erstes Viertel habe ich bald schon hinter mir. So schnell vergehen drei Monate.
Ich erinnere mich noch, als ich hier ankam und sich vor allem die ersten drei Wochen wie zu lang gegrillte Bruschetten beim Beißen ledernd hinzogen. Das hat sich langsam geändert. Ich neige fast schon dazu zu sagen: „es sind nur noch 9 Monate“. Ich habe mittlerweile schon viel vor für den Rest meines Jahres hier und gefühlt wird es einfach eng. (mehr …)
Endlich habe ich es geschafft ein Video hochzuladen, dass ich schon in meiner dritten Woche in Ruanda abgefilmt hatte. Das Video zeigt ein Video der Stadt Kigali, wie man es sich im Jahr 2020 so vorstellt.
(Kommentare im Off einfach ignorieren…)
Wer nicht Bescheid weiß: im Jahr 2000 schaute sich Präsident Paul Kagame wohl die Entwicklung von Singapur an, welches dato innerhalb von 10 Jahren einen Sprung in der Liste der entwickelten Länder nach oben gemacht hatte. Einen großen Sprung. (mehr …)