Ja, ich bin verrückt. Oder vielleicht auch nicht. Ich habe in Gisenyi gearbeitet. Eine ganze Woche lang Gisenyi.
ein Haus direkt am Kivusee
Gisenyi liegt im Nordwesten Ruandas, etwa drei- bis dreieinhalb Stunden Auto- / Busfahrt von Kigali entfernt. Gisenyis Stadtkern geht fast Hand in Hand mit der wohl wichtigsten Handelsstadt der Demokratischen Republik Kongo, Goma. Goma und Gisenyi liegen beide direkt am Kivusee. Der Kivusee zeichnet sich wiederum durch ein Methangasvorkommen aus, welches von den umliegenden Vulkanen nahezu unendlich geliefert wird. Ich bin kein Geologe, aber irgendwie funktioniert es so, dass die heißen Erdmassen unter der Erde Methan ausstoßen, welches sich unter dem Kivusee sammelt. Das hat seine Vor- und Nachteile.
Der erste Vorteil ist, dass der Kivusee durch das Methan als Bilharziose-frei gilt; damit ist er der einzige See, der in Ostafrika offiziell schwimmbar ist.
Der zweite Vorteil ist das Methan an sich. (mehr …)
Nachdem ich letztes Mal über meinen Alltag geschrieben habe, liegt es mir mal wieder am Herzen etwas über ein Wochenende zu schreiben und zwar letztes Wochenende. Da war unter anderem meine Tante mitsamt ihrer Freundin hier in Kigali, da hatte ich mit Rapha ein Konzert im Bel-Air und am Samstag ging es in den Nyungwe (Nyungwe-Infos ebenfalls bei Rapha), am Sonntag hatte ich meine erste warme Dusche nach 102 Tagen Ruanda.
Ach wie einfach, damit wäre ja eigentlich alles erzählt. (mehr …)
Kigali Airport
Es sind keine acht Wochen mehr bis Abflug. Ruanda rückt erschreckend nahe. Nicht, dass ich Angst vor Ruanda hätte, aber ein mulmiges Gefühl hinterlässt es doch, wenn man 12 Monate lang alles Altbekannte erstmal nicht mehr sieht. Aber wer weiß, vielleicht ist es später das Beste, was ich je hätte machen können.
Mein Abitur ist mittlerweile in der Tasche und ich bewerbe mich schon für mein gewünschtes Studienfach, damit ich nächstes Jahr meine Zulassung bereits in der Hand habe und damit den Studienplatz sicher antreten kann. Das Leben wird nicht einfacher…
Soweit zum Zwischenstand.
Vor kurzem habe ich zum ersten Mal mit meiner zukünftigen Mitfreiwilligen Christina gechattet. Während ich im MJK eher technisch beschäftigt sein werde, wird sich ihre Arbeit rund um künstlerische Betätigungen drehen. (Wir haben meines Wissen noch einen Dritten im Bunde, der mit den Kids Fußball spielen soll. Vielleicht meldest du dich ja mal?!).
Christina hat selber einen Blog und ich fragte sie so flapsig, worüber ich denn als nächstes schreiben solle. Sie sagte, sie fände es unglaublich interessant, wenn ich über meine Motivation schreibe. Diesem Hinweis will ich nun folgen… und bitte verzeiht mir, wenn ich mich wiederhole.
Meine Entscheidung, ein weltwärts-Jahr zu machen, ist ziemlich genau ein Jahr her. Ich wusste damals noch nicht, dass es weltwärts gibt, aber, dass es Programme gibt, mit denen man einen Zivildienstersatz im Ausland machen kann. Google sei Dank, fand ich weltwärts dann recht schnell. (mehr …)
Obwohl mir der DED immer noch nicht geantwortet habe, ob ich diesen Blog auch offiziell betreiben darf, habe ich mich jetzt im weltwärts-Netzwerk eingetragen. Was das ist? Ich zitiere einfach auszugsweise von der Website der Initiatoren…
das Logo des weltwärtsnetzwerkes
„Uns ist aufgefallen, dass es oft schwierig ist, mit Weltwärts-Freiwilligen in anderen Ländern Kontakt aufzunehmen. Dagegen möchten wir etwas unternehmen. Wir denken, dass alle davon profitieren können, wenn man bessere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme hat. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Website www.weltwaertsnetzwerk.de einzurichten, die eine Grundlage für die Kommunikation mit den weltwärts-Freiwilligen bieten soll. […]
Die Vorteile
- Ein Überblick: Wer macht weltwärts in welchem Land?
- Die Möglichkeit, Kontakt mit den wwF vor Ort aufzunehmen
- Blogs finden: Welche wwF betreiben einen Blog?
- Wir helfen zukünftigen wwFlern, die sich gerne einen überblickverschaffen würden oder nach Informationen über ein bestimmtes Land / eine bestimmte Stelle suchen.„
Jetzt habe ich zwar keine Mail an meine Freunde versendet, aber ein Blog-Eintrag erfüllt sicher auch seine Zwecke. Ich finde das Konzept eine gute Sache. Also ihr weltwärts-Freiwilligen, die ihr euch zufällig auf diesen Blog verirrt habt, ihr wisst was zu tun ist 😉
das offizielle weltwärts-Logo
Eigentlich wollte ich mir diesen Artikel für viel später aufheben und dann einen richtigen Knaller raushauen, aber nicht alles läuft so, wie man es möchte. Auslöser ist nun dieser Artikel: http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,694357,00.html
In dem Artikel geht es um die Tatsache, dass die Regierung, allen voran die FDP, die Mittel für weltwärts gekürzt hat. Kurios ist dabei, dass der Etat für 2010 dem von 2009 entspricht, nämlich etwa 29 Millionen Euro. Es handelt sich also objektiv um keine Kürzung sondern um eine Rücknahme von zuvor zugesicherten Födermitteln (für weitere Freiwillige in einer Höhe von 11 Millionen Euro). Allerdings von der vorigen Koalition zugesichert. So bleibt es jedem selbst überlassen, ob er die Kürzung für gut oder falsch hält. Schade finde ich es, dass Leute schon Zusagen erhielten (mehr …)